Impuls von Susanne Braun-Speck

Über den Impuls

Sollte jede Schule einen Digitalisierungs-Manager bekommen?

Wie soll Digitalisierung in Schulen gelingen – mit beispielsweise 800 Schülern und 60 Lehrern, wenn kein einziger IT-Experte im Hause ist? Wer leitet und steuert IT- und Medien-Projekte?  Und schreibt ein Medienentwicklungskonzept mit IT-Knowhow? Wer beantwortet die vielen Fragen der Anwender? In diesem Beispiel der 860 Anwender? Wer liefert Support vor Ort? Wer installiert neue Geräte, z.B. digitale Whiteboards?

In der Regel ist es so, dass an einer Schule ein bis zwei Lehrer zwei Zusatzstunden pro Woche haben, um als technische Ansprechpartner und Supporter zu agieren. Bedeutet: sie haben ständig “Land unter” und wissen nicht, wie sie diese umfangreiche Zusatzaufgabe stemmen sollen. Erzählt wird auch von Schulen, wo die Schülertechnik-AG – auch oder insbesondere während des Unterrichts – diesen Job an der Schule machen.

Ein vergleichsweier Blick in die Wirtschaft: In Unternehmen mit sovielen Mitarbeitern gäbe es eine ganze IT-Abteilung!

Mit 10, 20 oder mehr IT-Fachkräften. Wie sollen Schulen das ohne vergleichsweise viele IT-Mitarbeiter schaffen? “Das Problem zu lösen, ist Aufgabe der jeweiligen Schule”, sagte Schleswig-Holsteins Digitalisierungs-Minister Jan Philip Albrecht, als ich ihm 2019 diese Frage stellte. Es müssten halt Personalressoucren dafür freigeschaufelt werden. Doch: Lehrkräfte sind dafür nicht ausgebildet, weswegen „Personal freischaufeln“ nicht die richtige Antwort sein kann. IT-Projektmanager könnten diese, mittlerweile fast existenielle Position, übernehmen. Sie könnten “Digitalisierungs-Managers für Schulen” sein. Ein Berufsprofil habe ich dazu bereits 2018 entwickelt und in SH an manch einer Stelle versucht, zu platzieren. Doch die Not war offensichtlich nicht groß genug, jetzt nach der Coronakrise dürfte das anders sein … Lehrkräfte begrüßen in der Regel diese Idee – was sagt Ihr dazu?

Über die Einreicher/innen

Susanne Braun-Speck, 51j aus SH, ist heute freie Referentin für digitale Bildung (für Lehrkräfte sowie SuS) und freiberufliche Online-Marketing-Beraterin mit Schwerpunkt Webdesign und Content-Management. Zuvor 1996-2016 war sie IT-Personalvermittlerin und FranchiseGeber, Kunden waren Mittelstand und Großunternehmen. Seit 2011 engagiert sie sich in Schulen, organisierte zunächst Kurse im Ganztagsbereich für hochbegabte Kinder (mit Themen wie Bionik, Scratch, Robotik, etc), wurde dann selbst zur Referentin im Enrichmentbereich; war mehr als 4 Jahre aktive Elternvertreterin, und kennt somit Schule in mehreren Rollen. 2017 gründete sie mit Schülern eine Online-Schülerzeitung (als digitales Lernprojekt), welche 2018 und 2020 die beste Online-SZ von Deutschland wurde (Niveau: GYM/GMSmO). Aktuelles steht hier: media4schools.de

One Reply to “Digitalisierungs-Manager für Schulen?

  1. Ein sehr wichtiger Impuls! Allerdings wäre vielleicht der Medien-Manager auch der treffendere Begriff, um das Gesamtmedienkonzept im Blick zu behalten, auch die klassischen Medien wie Bücher:)

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